Das sind unsere beiden Vorhaben für heute. Wir wollen nach dem Frühstück ins Zeitz/MOCAA starten und danach nach Robben Island übersetzen, um die Geschichte der Insel und ihres prominentesten Gefangenen etwas besser kennenzulernen.

Das Wetter ist zu Beginn etwas bewölkt und mit 16 Grad recht kühl, bis zur Abfahrt wird es aber aufklaren und 22 Grad erreichen, beste Voraussetzungen also.
Aber erst mal ins MOCAA – dem ziemlich neuen (Baujahr 2017) Museum für Moderne Kunst direkt an der V&A Waterfront. Ein ehemaliger Getreidespeicher wurde für die Sammlung des deutschen Topmanagers Zeitz umgebaut. Und das ist richtig gut geworden! Der gleiche Architekt hat u.a. auch ‚The Vessel‘ in New York gebaut.

Das Gebäude hat tatsächlich etwas sakrales, wirkt wahnsinnig grosszügig durch ein Atrium und das einfallende Licht dank Buntglasfenstern sehr stimmungsvoll.

Die Treppenanlage ist ebenso eine Wucht wie die im Atrium befindlichen gläsernen Aufzüge – für meine Schwester ist beides gleichermaßen eine Katastrophe, sie arbeitet sich trotzdem nach oben – aber runter wird es dann noch schwieriger und einen Teil der Ausstellung lässt sie (leider) komplett sausen.

Trotzdem ist auch sie vom Konzept begeistert.


Zum Mittag versorgen wir uns im Food Departement des Woolworth und stellen wieder einmal fest, daß das hier offensichtlich das erste Haus am Platz ist.
Mit Blick auf den Hafen essen wir unser Sandwich und sind pünktlich am Pier. Die 15 Uhr Tour ist die letzte des Tages und scheint gut gebucht.

Nach 30 Minuten ohne sonderlich hohen Wellengang betreten wir Robben Island und werden per Bus an einige wichtige Stationen gefahren. Wir erfahren, dass die Insel zu Beginn als Verbannungsort für unheilbar Kranke (z.B. Lepra) diente. Die Patienten hat man zum Sterben hierher gebracht – davon zeugt u.a. ein noch erhaltener Friedhof. Alle Gebäude aus dieser Zeit hingegen wurden abgerissen, lediglich die Kirche blieb verschont.

An der Gefängnisanlage angekommen, werden wir von einem ehemaligen Insassen herumgeführt. Mac hat als politischer Gefangener fünf Jahre seines Lebens in einer grossen Gemeinschaftszelle verbracht. Anschaulich erzählt der inzwischen 75jährige vom Alltag hinter Gittern.

Und natürlich bekommen wir auch Informationen zum berühmtesten Insassen Nelson Mandela.
Während der Überfahrten wird die Insel porträtiert und ihre freiwilligen und unfreiwilligen Bewohner mit deren Erkenntnissen zitiert; besonders berührend ist, dass sich offensichtlich kein politischer Gefangener klein machen ließ.

Mit dem Sonnenuntergang sind wir zurück und huschen ins Apartment – zufrieden mit dem gut genutzten Tag.
