Ein Tag am Meer…

…könnte schöner nicht beginnen: Wir frühstücken auf unserer kuscheligen kleinen Terrasse mit Ausblick aufs Meer und dem Rauschen der Brandung bei Sonnenschein und verspeisen u.a. die letzte superleckere Mango, die wir in Hazyview erstanden haben.

Morgenstimmung und Vögelgezwitscher
Eindrücke aus dem Inneren Garten des B&B

Dann holen wir unsere Wäsche, wobei wir etwas zu früh sind und uns im angrenzenden Drugstore die Wartezeit vertreiben. Nicht ohne auch hier einige Fotos aufzunehmen.

Auf dem Weg zu sauberer Wäsche und im Drugstore

Aber dann: Sonnencreme drauf, Badesachen anziehen, Kleid überwerfen und es geht an den Strand. Wir laufen barfuß – mit vielen Unterbrechungen wegen Muschel- und anderen Fundstücken – etwa 3 km bis zum Muschelmuseum am Dolphin Beach. Dort angekommen sind wir völlig geplättet vom Umfang der Ausstellung, die wirklich alle Muscheln dieser Erde umfasst.

‚Unser‘ Strandzugang (u.r.) und erste Fundstücke
Weitere Fundstücke bis zum Dolphin Beach – leider ohne Sichtung von Delfinen.

Es gibt buchstäblich keine Farbe, Form oder Muster, das Mutter Natur ausgelassen hätte. Hier nur eine kleine Auswahl. In Jeffreys Bay gibt es mit 400! Arten schon eine sehr reichhaltige Auswahl (laut Kassiererin gehört der Ort damit zu den Top Ten weltweit)  und wir dürfen feststellen, dass wir schon viele davon auf unserem Spaziergang gefunden haben.

Sagenhafte Vielfalt…
…und hier nur eine kleine Auswahl der Schönheiten, die wir im Museum gesehen haben.

Zum Mittagessen befragen wir Tante Google und finden eine Bakery & Deli & Restaurant – gute Kombination und so steuern wir das InFOOD an. Was soll ich sagen, es war superlecker, wir bekamen guten Kaffee (mit Hafermilch!) und der Shop war eine Wucht.

Links unten: Ein lebendes Exemplar ist eine ganz besondere Sichtung auf dem Heimweg.

Für unseren Sundowner haben wir uns eine Dose Aranciata gelb und rot mitgenommen.

Lecker!

Morgen früh geht’s dann endgültig auf die Gardenroute und wir sind sehr gespannt auf den Tsitsikamma und die Plettenberg Bay, wo wir eine Tageswanderung in der Robberg Nature Reserve planen, bevor wir dann nach Knysna zu unserer nächsten Unterkunft weiterfahren.

Jeffreys Bay

Eine etwas rumpelige Fahrt – jede Menge Schlaglöcher und Baustellen – aber um 13 Uhr haben wir die knapp 120 km geschafft. Da war zwar ein kleiner Umweg mit dabei, aber drei Stunden sind schon ein Stiefel.

Auf dem Weg nach Jeffreys Bay, Müllkippe (o.l.) und gleich daneben Friedhof (o.r.); Pflanzung vor einer Farm und darunter ein Township

Kurz vor unserer Ankunft trudelt eine WhatsApp unserer Schwester ein und um ein Uhr kann ich mich bei ihr für die Verschiebung der Beerdigung auf den 30.4.24 bedanken. Wir sind sehr erleichtert, dass wir dabei sein werden.

Im Surferparadies Jeffreys Bay haben wir zwei Übernachtungen gebucht und damit genügend Zeit, endlich Mal Wäsche zu waschen. Fussläufig gibt es einen Full Service: Rund 5 kg Wäsche für 210 Rand – das entspricht etwa 10 Euro…Wir erteilen begeistert den Auftrag dafür!

Keine Ahnung, warum es hier im Supermarkt gerade Weihnachtssüssigkeiten gibt?

Die Unterkunft liegt wenige Schritte vom Strand entfernt und nachdem wir auch gleich den Einkauf erledigt und Mittag gegessen haben, geht es ans Meer.

Hier war es heute ziemlich regnerisch, aber gegen Abend klarte es freundlichweise auf. Ein Spaziergang mit zwei Hunden aus der unmittelbaren Nachbarschaft, kaum Menschen  und vielen Fundstücken.

Die Hunde haben uns den gesamten Weg ‚bewacht‘ und immer wieder zum Spielen aufgefordert…

Danach Tee und Spiele. Meine Schwester lernt Dobble kennen (und lieben?). Und im Hintergrund rauscht das Meer – einfach schön. Morgen wird das Wetter auch noch deutlich besser – erwartet werden 29° – und wir freuen uns schon auf einen weiteren Spaziergang – dann geht’s  zum hiesigen Muschelmuseum.

Die heutige Ausbeute meiner Schwester…

Durban – Port Elizabeth und der Addo Elephant Park

Gestern also der kurze Hopser nach Port Elizabeth – Dank Flysafair haben wir die Strecke von rund 700 km ohne ein einziges Schlagloch hinter uns gebracht!

Ankunft in Port Elizabeth

Davor war die von mir spannend erwartete Rückgabe des Mietwagens am Flughafen. Mit dem Ergebnis: Sämtliche SMS seien zu ignorieren – nur im Fall eines Unfalls würden diese Daten herangezogen.

Wir können es kaum glauben, vor allen Dingen, weil ich mich auf der letzten Strecke sklavisch an die Beschränkungen gehalten habe, deren grosse Anzahl vielen Baustellen geschuldet war. Fast die gesamte Wegstrecke haben wir zudem fotodokumentiert, um eine Handhabe gegen die vermeintlichen Strafzettel zu haben.

Und trotzdem kam wieder eine Nachricht über zu schnelles Fahren. Keine Ahnung, was dieser Mist soll – ich hoffe einfach, der Europcar Mitarbeiter hat mir keinen Bären aufgebunden und die ganzen SMS sind den Strom nicht wert, den sie verbraucht haben.

Nochmal zum Thema Schlaglöcher: auf der Autobahn (mautpflichtig), Beschränkung gerade von 80 auf 120 km/h angehoben (ich fuhr brav weiter mit 80)  und just ein Riesenloch, bei dem ich dachte, die Achse könnte glatt brechen.

Autofahrer in Südafrika brauchen auf jeden Fall gute Nerven und gute Augen; Reaktionsschnelligkeit ist ebenfalls von Vorteil.

Schon etwas angefasst erreicht uns dann noch die Nachricht unserer Schwester, der spätest mögliche Termin für die Beerdigung sei der 26.04.24. Wir sind fassungslos und ich vertelefoniere ein kleines Vermögen, um herauszufinden, dass unsere Schwester einfach mal der Meinung ist, sie habe uns mit 14 Tagen Vorlauf genügend Zeit für die Rückkehr eingeräumt. Es sei alles bereits organisiert und es wäre grundsätzlich später nicht möglich – wegen gesetzlicher Bestimmungen und dem Bestatter. WTF?!

Und falls ich mich wage mit dem Bestattungsunternehmen (dessen Name sie mir erst Mal nicht bekannt gibt) eine Verschiebung um vier Tage zu vereinbaren, hätte ich die gesamte Organisation zu übernehmen. Völlig illusorisch von Südafrika aus…

Ach ja, was soll ich sagen? Dass es mich bzw. uns leider nicht wundert ist noch das Netteste, was uns dazu einfällt.

Trotzdem wurmt es uns und mich besonders und so haben wir den Bestatter angefragt, wie gross der Aufwand tatsächlich wäre. Ich werde berichten.

Anmeldung am Südtor, erste Elefantensichtung nach 300 m, Weitblick im NP, Main Gate und für uns Exit

Heute dann aber sehr erfreulich unsere Fahrt durch den Addo Elephant Nationalpark. Um 11 Uhr waren wir am Südeingang und schon nach wenigen Metern stand ein riesiger Elefantenbulle auf der Strasse. Und so ging es Schlag auf Schlag.

Oben: Original, Unten: Fälschung!

Selbst einen Löwen konnten wir auf grosser Distanz im hohen Gras ausmachen. Unser Highlight aber waren eindeutig die Zebras, die sich am Richtungsanzeiger die Flanken und den Hintern wetzten.

Unsere besten Fotos, viele andere Tiere haben wir gesichtet aber nicht fotografiert.

Nach einem kurzen Lunch-Stopp am Main Gate im Norden verlassen wir den Park und fahren die wenigen Kilometer zur Addo Dung Beetle Farm. Cottages in Form der vom Käfer geformten Kugeln – sehr witzig gemacht und ziemlich komfortabel ausgestattet. Wir sitzen auf der kleinen Terrasse,  schauen ins Tal und über die Orangen und Zitrusplantage und sehen ein Gewitter aufziehen. Gut, dass es hier Abendessen zu buchen gab, denn wir sind buchstäblich irgendwo im Nirgendwo.

Unsere „Mistkugel“ist super ausgestattet und hat sehr schöne und durchdachte Details.
Die ‚indoor-Küche‘ und die Outdoor-Variante. Gartengewächse

Morgen fahren wir dann nach Jeffreys Bay – offensichtlich ein Surferparadies.

Howick – The old mushroom Farm

Goodbye Drakensberge – Wetter: Sonne und Wolken im Wechsel und 8° Celsius – da sind wir dann doch ganz froh, in wärmere Gefilde zu fahren. Beim Frühstück haben wir noch einmal Baboon-Besuch von der gesamten Sippe!

Der Boss droht erst Mal vorsorglich in alle Richtungen!
Nach den Schlaglöchern ist vor den Schlaglöchern – jetzt sogar mit Ankündigung! Oben rechts: Eingangstor des NP Drakensberge und letzte Ausblicke.

Nach Howick hat es uns verschlagen, damit die Anreise zum Flughafen Durban morgen schnell zu bewältigen ist. Abreise um 9 Uhr – Flug um 14 Uhr, davor noch tanken und Mietwagen zurückgeben. Das sollte klappen.

Auf meiner Suche nach einer Unterkunft in der Nähe von Pietermaritzburg bin ich im Worldwideweb auf diese ehemalige Champignonfarm gestossen und war sofort angefixt. Hier wollte ich gerne übernachten. Und ja, es hat sich wirklich gelohnt. Ein toller Fleck, behutsam restauriert und von einem Architekten wieder zum Leben erweckt. Aber seht selbst:

Dieses Luxus-Apartment durften wir besichtigen, obwohl nicht von uns gebucht.
Unser kleines Cottage ist stylish und gemütlich.
Im Garten, Ausblick ins Tal sowie auf die ehemaligen  Anzuchthallen und das Café der Anlage (o.r.)
Keine Ahnung, was das mal war, aber ein schöner Fleck, um nach dem Soaziergang kurz zu rasten.
Es gab so viele tolle Ein- und Ausblicke und jede Menge Hunde! Oben rechts der Unterbau des ehemaligen Wasserturms (das Innere ist unten links zu sehen).
Oben links im Garten, rechts sind die ehemaligen Champignon-Zuchthallen zu sehen, in denen es jetzt Shops und ein Restaurant gibt.

Wir sind restlos begeistert vom Konzept.

Der Gemüsegarten hat so ziemlich alles zu bieten, was Gemüse oder Obst heißt und wir dürfen als Gäste gerne ernten! Eine Zitrone liegt vor mir auf dem Tisch…

Unser Cottage Nummer 1 (o.l.) und die Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft, unten sind die ehemaligen Lagerräume zu sehen, die jetzt die Luxus-Apartments beherbergen.

Nachdem wir angekommen sind, flattert auch der schon erwartete Strafzettel – dieses Mal von einem ganz anderen Absender in mein SMS Postfach – einfach unglaublich. Dieses Mal bin ich fast 100 % der Strecke (dank Schlaglöchern und einer Elend langen Baustelle) und speziell auf dem Autobahnabschnitt 20 km/h unter der Höchstgeschwindigkeit geblieben… Das wird morgen bei der Rückgabe des Mietwagens spannend!

Auf dem Weg nach Howick, erst mal viel Baustelle und dann Schulschluss, hier galt selbstverständlich 40 km/h.

Im hiesigen Restaurant essen wir  kurz nach unserer Ankunft zu Mittag, danach gibt’s eine Shopping Tour in den ehemaligen Anzuchthallen und dann sind wir auf einem kurzen Spaziergang.

Abendstimmung hinterm Cottage und Blick aufs Nachbargebäude mit toller Anpflanzung.

Und abends haben wir den kleinen Bollerofen angefeuert.

Morgen dann melde ich mich von Port Elizabeth. Over and out!

Main Caves, Höhlenmalereien und eine Nachricht

Nach einem üppigen Frühstück bin ich alleine zu den Main Caves losgezogen. Meine Schwester hat nach dem Frühstück ausgecheckt und will einen faulen Tag einlegen.

Fotos aus dem Hutted Camp im Nationalpark

Nachdem die Wettervorhersage für den frühen Nachmittag Regen ankündigt, buche ich meine Führung für 11 Uhr; der Weg ist mit 45 Minuten veranschlagt und ich starte um 9:45 Uhr, bin trotz vieler Foto-Stopps um 10:30 Uhr dort und vertreibe mir die Wartezeit mit der Aufnahme von Vogelstimmen, die ich später mit Hilfe der BirdNet App analysieren will.

Fundstücke auf dem Hinweg
Das letzte Stück zur ersten Höhle und Schönheiten am Wegesrand

Mein Guide Syjabonga erklärt mir alle Malereien und zeigt mir jedes Detail. Selbst Fotos schiesst er aus nächster Nähe für mich. So erfahre ich eine ganze Menge über die Entstehung der Malereien vor etwa 5000 Jahren, wen oder was sie zeigen und wie die San gelebt haben. Selbst die kriegerische Auseinandersetzung mit den Besatzern hat ihre Spuren hinterlassen.

Aufnahme vorm Eingang (u.r.) und in der ersten Höhle – ich lerne, wie die San gejagt, gefeiert und gemalt haben.

Mitten in seinen interessanten Erklärungen, während ich fotografiere, klingelt mein Telefon. Meine jüngere Schwester versucht, mich zu erreichen. Und augenblicklich ist mir klar, was das bedeutet: Unser Vater ist verstorben. Ich rufe sie zurück und sie berichtet mir von seinen letzten Stunden auf dieser Welt. In Dankbarkeit schreibe ich diese Zeilen; dankbar, dass zumindest der letzte Abschnitt seines Leidenswegs offensichtlich kurz war. 91 Jahre, davon 21 Jahre ohne seine geliebte Frau, unsere Mutter. Zum 2. Mal verheiratet von 2009 bis zur Scheidung(!) 2023. Ein ereignisreiches Leben ist zu Ende.

Schon als wir starteten war uns klar, dass diese Möglichkeit besteht – und wir waren und sind uns einig, dass wir unseren Urlaub trotzdem fortsetzen. Unsere jüngere Schwester habe ich gebeten, mit der Beerdigung bis zu unserer Rückkehr am 1. Mai zu warten.

Es paßt gut, dass der Himmel auf dem Rückweg seine Pforten öffnet und ich nass bis auf die Haut bin, bis ich in unserer Hütte ankomme und die Nachricht meiner Schwester Sandra überbringe.

Mein empathischer Guide Syjabonga (o.l.); meine Rückkehr (o.r.). Am Nachmittag am Fluss.

Wir reden immer wieder von ihm, unserer Kindheit, den Dingen, die uns mit ihm verbinden.

Und trotzdem sind wir im hier und jetzt; nachdem es wieder aufklart unternehmen eine Wanderung entlang des Flusses, sehen Fliegenfischern zu, entdecken kleine Schönheiten am Wegesrand immer begleitet vom Rauschen des Wassers und fühlen den Frieden dieses Ortes.

Alles Winzlinge – hübsch und besonders.

Giant’s Castle und die Drakensberge

Dass dies eine schöne Etappe werden würde war schon aufgrund der Schwärmerei meiner lieben Freundin Barbara klar. Und auch die Gastgeberin der letzten Unterkunft war überzeugt, dass dieses Stückchen Erde uns sicher gefallen wird.

Letzte Impressionen vom Aberdeen House bzw. Garten mit Orangenbaum (o.r.) und Zitronenbaum (u.r.)
Living room mit Fundstück und nochmal das süsse kleine Karnickel

Schon der Weg war abenteuerlich – dieses Mal gab es nicht nur den obligatorischen Strafzettel, sondern neben besonders vielen Schlaglöchern auch eine Flussdurchfahrt. Das ganze bei strahlendem Sonnenschein – bei Abreise am frühen Morgen in Newcastle schon 20 Grad, in Giant’s Castle bei der Ankunft am frühen Nachmittag dann nur noch 18. Hier tragen alle selbstverständlich Jacken und Mützen!

Schulschluss (u.l.), der ‚Kleine‘ hat mich aufgrund meiner überforderten Fahrweise überholt (u.r.)
Tolle Ausblicke auf Natur und Menschen – selten mit Fahrrad. Besondere Herausforderung heute: Finde die Schlaglöcher im Flussbett/Strasse und umfahre sie – schön, wenn man da einen Vordermann hat!
Giant’s Hut Camp – unsere Unterkunft im Nationalpark (o.l.) – ‚Begrüßung‘ durch die Baboons bei der Einfahrt, Tankstelle am Gate (u.r.)

Unsere Versorgung heute: Supermarkt-Pie, der sehr lecker war und den wir dann bei Ankunft verspeist haben, bevor wir gegen 15:30 Uhr zu einer ‚kleinen Wanderung‘ aufgebrochen sind (5 km Rundweg). Sollte bis Einbruch der Dunkelheit zu schaffen sein – allerdings nur, wenn man den Weg auch wirklich findet.

Trotz allem eine schöne Wanderung mit sagenhaftem Weitblick und schönen Wildblumen.

An einer Stelle eventuell falsch abgebogen, haben wir uns um 17:00 Uhr für die Umkehr entschlossen und kamen in der Dämmerung zur Hütte zurück. Die Nerven lagen zwischendurch mehrfach blank, vor allen Dingen bei meiner Schwester, deren Höhenangst bereits nach 30 Minuten stramm bergauf fast zum Abbruch der Wanderung geführt hat. Tapfer hat sie die schwierige Stelle gemeistert, war dann aber not amused, als sich der Weg nicht so einfach finden ließ.

Auf dem Rückweg ein sehr schöner Sonnenuntergang.

Wirklich beruhigt war sie erst, als sich meine Einschätzung für die Dauer des Rückwegs als zutreffend erwies. Die Stöcke waren absolut hilfreich bei dieser Wanderung, denn der lehmige Boden war zum Teil rutschig wie Schmierseife.

In der Hütte angekommen gab es erst Mal eine frische Mango und Tee für die Wanderer. Und dann nur noch Füsse hoch.

Fahr’n fahr’n fahr’n auf der Landstrasse

Das ist wirklich ein ganz eigenes Kapitel: der Mietwagen, die Radarfallen und ich. Sagen wir es mal so, die Beziehung ist intensiver, als ich mir das wünsche.

Inzwischen existieren 8!! ja- acht – Geschwindigkeitsüberschreitungen, die die Mietwagenfirma per SMS an mich gemeldet hat. Die letzten beiden von heute, wo ich mir doch felsenfest versprochen hatte, ganz besonders aufmerksam zu fahren und KEINEN Strafzettel zu bekommen.

Wer mich kennt weiss, dass ich alles, aber keine Raserin bin. Nachdem ich heute deutlich unterhalb der Beschränkungen gefahren bin (sehr zum Missfallen der Südafrikaner) bin ich davon überzeugt,  dass da was nicht stimmen kann.  Auf jeden Fall werde ich mir die Fotos zeigen lassen und erst dann zahlen, wenn der Nachweis wirklich mich in diesem Mietwagen zeigt. Teufel aber auch – das NERVT!!

Abschied von Hazyview mit Sonnenschein

Unsere längste Fahrt auf dieser Reise führte uns heute von Hazyview nach Newcastle – 420 km und 5 1/2 Stunden. Deshalb starten wir früh und sitzen bereits um 8:45 Uhr im Auto. Das Wetter ist gut, nach dem vielen Regen kommt endlich die Sonne auf Stippvisite.

Nach dem Regen ist vor dem Regen! Für Busfahrgäste gibt’s ein trockenes Fleckchen (o.r), typischer Verkaufsstand am Straßenrand (u.r.)

Auf dem Weg wird uns so ziemlich jedes Wetter begegnen; beim Tanken beginnt es aus Eimern zu schütten. Davor haben wir einen wilden Himmel mit tief in den Tälern hängenden Wolken und danach wieder Sonnenschein mit irrem Weitblick. Die meisten der heutigen Fotos sind aus dem Wagen heraus aufgenommen.

Mall mit Kinderspielplatz und freiem WiFi sowie Ladestationen für Handys

Mittagspause war dann in einem superneuen Einkaufszentrum, danach noch kurz in den Süßigkeiten-Himmel oder Albtraum – je nach Gusto. Es gab jedenfalls ALLES an Süssigkeiten, was man sich vorstellen kann.

Zucker Overkill!
Was so unseren Weg kreuzte…von der Kuh bis zum Kälbchen, wilde Verkehrsregelung vor einer grossen Straßenbaustelle (o.r.) und Kochen am Straßenrand (u.l.)

Aber weiter geht’s, die Hälfte liegt noch vor uns. (Erster Strafzettel ist aber schon da🤦‍♀️)

Das Wetter wird immer besser und die Sicht auch. Um 17:30 Uhr landen wir im Aberdeen House und da wir so viel auf dem Hintern saßen,  unternehmen wir wenigstens einen kleinen Spaziergang rund um den Uranus Crescent.

Aberdeen House mit Haustier und schönem Vorgarten
Abendstimmung beim Spaziergang in der Nachbarschaft – Boutique Hotel (o.l.)

So morgen fährt der kleine Verkehrsrowdy Cora nochmal 230 km bis zum Giant’s Castle National Park – ich werde über das Ergebnis informieren.

Haltet mir die Daumen!

Regenwetter nonstop bei 20°

Es regnet den ganzen gestrigen Samstag ununterbrochen – trotzdem erreicht das Thermometer fast 20 Grad. Für die Menschen hier grundsätzlich kalt genug, um die Daunenjacke anzuziehen… uns ist zwar nicht kalt, aber bei diesem Wetter hält sich die Lust auf einen Ausflug in Grenzen.

Start in den Regentag mit englischem Frühstück, Fotos aus der Hotelanlage

So beschliessen wir einen faulen Tag zu machen, kleinen Spaziergang in der Regenpause inklusive und zu lesen. Zum Abendessen gehen wir dann aber doch und ich probiere das heimische Bier: Lecker!

So lässt sich das Wetter ertragen, lekker Getränk und lekker Blümchen.

Irgendwie verlor ich gestern tatsächlich die Lust, einen Eintrag zu schreiben und so gibt es heute einen kleinen Rückblick auf beide Tage bzw. noch einen Nachtrag zur Safari, denn wir haben ziemlich viele Vögel gesehen, die hier nicht unerwähnt bleiben sollen, weil echte Schönheiten darunter sind:

Die haben wir gesehen (im Uhrzeigersinn) Perlhuhn, Glanzstar, Witwenstelze und Hornrabe
Senegaltaube, Hagedasch-Ibis und Gelbschnabeltoko waren alles Sichtungen im NP.
Diese hübschen Kleinen haben wir nur gehört: Gradschwanzdrongo, kleiner Honiganzeiger, Graubülbül und Halmsänger
Bei der Identifikation war meine VogelApp wieder superbrauchbar, den African Paradise Fly Catcher haben wir dank Fernglas auch gesehen.

Nachdem wir entschieden sind, nicht noch einmal in den Krüger zu fahren, haben wir uns für den Besuch einer Reptilienfarm entschieden.

Es gab ziemlich viele Schlangen zu sehen, einige Echsen, Krokodile, Frösche und Spinnen. Hier eine kleine aber feine Auswahl.

Giftig, aber nicht die tödlichsten Bewohner auf der Farm!

Dank eines Vortrags von Morris wissen wir jetzt eine ganze Menge zum Thema Giftschlangen und wo sie in Südafrika zu finden sind. Das war wirklich ziemlich informativ, wir hoffen aber, dieses Wissen nicht zu benötigen.

Botanisch war es in Perrys Reptile Park auch interessant.

Danach haben wir eine Shoppingtour in der ziemlich neuen Mall (besser gesagt zwei neuen Shopping Malls, die per Fussgängerbrücke miteinander verbunden sind) gemacht. Hier mal einige Eindrücke.

Crazy Plastics hatte viel Plastik, aber auch Süßigkeiten und alles für den Grill. So auch Woolworth (linke Seite).

Besonders gut gefallen hat uns der Woolworth Foods – tolles Auswahl, erstaunliches Convenience Angebot und da haben wir dann gleich mal bei den Mangos zugeschlagen. Der Rest war so lala und hat nicht wirklich viel Zeit in Anspruch genommen.  Beim Rundgang sind wir in beiden Malls auf Werttransporte gestossen.

Etwas Schnappatmung bekam meine Schwester Sandra bei den martialisch gekleideten und bewaffneten Bewachern der Geldtransporter – davon gibt’s aber kein Foto. Nur so viel: Das ist nochmal eine ganz andere Nummer als in Deutschland – keine Pistole, sondern eine halbautomatische Waffe. Wirklich wohl gefühlt habe auch ich mich nicht…

Tolle Bäume begeistern uns dagegen immer!

Der Krüger – ein (Lebens)Traum

Heute war es soweit: Pünktlich um 5:30 Uhr holt uns unser Guide Bernard im Hotel ab und wir starten Richtung Numbi Gate, wo wir um kurz vor Sonnenaufgang die Grenze zum Krüger passieren.

Nur für uns!

Es hat 18 Grad und ist trocken, beste Voraussetzungen für die Tour. Der Tourenanbieter hatte uns informiert, dass es in dem offenen Jeep empfindlich kühl werden kann und wir sind wirklich froh über alle Zwiebelschichten. Wir zwei sind die einzigen Teilnehmer der Safari – finden wir richtig gut!

Kaum liegt das Einfahrtstor hinter uns, werden die ersten Tiere gesichtet: Eine Hyänenmama mit ihren Babys – die größeren der Kleinen wollen offenbar etwas erleben und kreuzen unseren Weg. Mama bleibt wo sie ist und wartet, dass die lieben Kleinen zur Vernunft kommen. Herzig, auch wenn Hyänen nicht gerade Sympathieträger sind.

Teen (r.) mit Mama, die etwa halb so kleinen Geschwister sind im hohen Gras nicht zu sehen.

Und dann geht es Schlag auf Schlag – nicht nur einmal, sondern mehrfach sehen wir Giraffen, Elefanten, Zebras und vor allen Dingen Impalas.

Unten rechts: So sieht es aus, wenn das Nashorn ganz nah die Straßenseite wechselt…
Impalas, Elefanten, Giraffen und Zebras haben wir am meisten gesichtet. Oben Camp im Krüger mit tollen alten Bäumen.

So macht Safari Spaß! Bernard hat ein geschultes Auge, scannt unablässig die Umgebung und deswegen können wir wahnsinnig viele Tiere sehen, selbst ein grasendes Nilpferd sowie einen Geparden auf seinem Ruheplatz im Baum.

Bei den beiden Pippi-Stopps schauen wir uns natürlich auch im Souvenirshop um. Die echte Show dort sind aber die Affen, die mit einer Dreistigkeit Lebensmittel von Tischen klauen, die uns sprachlos macht und gleichzeitig zum Lachen bringt.

Flinke Finger: Die Affen werden nicht gefüttert,  sondern ‚versorgen‘ sich selbst.
Unten links: Impala mit Vogel – das ist ein Rotschnabelmadenhacker. Oben und unten rechts: Grünmeerkatze in Aktion

Glücklich und zufrieden und völlig übermüdet erreichen wir unser Hotel gegen 15:30 Uhr. Wir brauchen nur noch ein frühes Abendessen und unser Bett!

Nein, noch nicht ganz, Blog schreiben fehlt noch. Gestern angekündigt kommen hier noch die Fotos aus dem schönen parkähnlichen Garten unserer derzeitigen Unterkunft.

Die Schilder stehen nicht wegen dem schwimmenden Exemplar in der Mitte links – bitte oben rechts vor der Brücke nachsehen…
Die Bar und unsere Cocktails am ersten Abend.

Wir haben es hier hübsch und sicher: Wieder ist die gesamte Anlage gesichert mit Zaun und Wachschutz. Dank der Weitläufigkeit der Anlage ist das nicht so auffällig wie in der ersten Unterkunft.

Graskop Gorge Lift und der Blyde Canyon

Morgenstimmung

Frühstück auf dem Balkon, das war der Plan gestern Abend. Die Nacht hatte es stark geregnet und der Morgen war mit 17 Grad vergleichsweise kühl. Also doch lieber drinnen mit Malarone Nr. 2, dann kurz den Golfern zuschauen, Koffer packen, von Linda, unserer Gastgeberin, verabschieden und los Richtung Graskop.

Mitte und rechts: Lindas Garten – unten: typische Strassenszene

Nachdem wir am Vortag bereits in direkter Nachbarschaft zum Mittagessen waren, steuern wir nun den Graskop Gorge Lift an. Ein kleines Abenteuer für Angsthasen wie mich, Lift zur Talsohle der Schlucht, einem Ausläufer des Blyde River Canyon. Ein grosses Abenteuer für Mutige: Slackline oder Swingline.

Die Angsthasen-Version
Und hier ein mutiger junger Mann

Tatsächlich fahre ich alleine mit dem Aufzug, denn für Sandra funktioniert das nicht. Dort unten gibt es neben vielen gut befestigten Wegen auch einige Hängebrücken und das passt leider so gar nicht für Menschen mit Höhenangst. So fotografiere ich mich den ganzen Weg durch diesen Dschungel, der neben sensationellen Anblicken auch tolle Erklärungen der Fauna und Flora bietet.

Nach einer guten halben Stunde bin ich wieder ‚aufgetaucht‘ und wir stärken uns im Café, bevor wir eine Tour durch die diversen Shops und rund um die Schlucht (Sandra) und über die Hängebrücke (ich) auf die andere Seite laufen.

Mutige junge Damen auf der anderen Seite der Schlucht, bereit für den Rückweg…

Abschließend kommen wir noch einem hübschen Vogel nahe, den wir dank Analyse seiner Stimme jetzt auch mit Namen begegnen können: Cape white eye.

Dieser winzige Vogel sieht in Natura noch hübscher und grüner aus.
Da isser!

Dann starten wir endgültig Richtung Hazyview und Krüger. In der Unterkunft angekommen, werden wir neben dem überaus freundlichen Personal vom Himmel mit einer massiven Dusche empfangen: Ein ordentliches Gewitter mit Blitz und Donner entlädt sich. Vorm Abendessen gelingt uns ein Garten-Rundgang. Die Fotos davon folgen morgen. Nur schon mal ein Teaser…

Unser Ausblick vom Balkon

Die Wettervorhersage für die nächsten Tage sieht ähnlich aus, einzig morgen scheint der Himmel Pause zu machen. Daher versuche ich, kurzfristig noch eine Safari zu buchen. Und es klappt! Morgen 5:30 Uhr ist Abfahrt.

Jetzt also husch, husch ins Bettchen. See you.