31. März 2022 Tag 4 in NYC

beginnt mit einem weiteren Besuch der Public Library,  den Weg kennen wir ja schon, und die Versuchungen an der 28th Straße auch. Hier das fotografische Resultat.

Oben links: Känguruh-Pfötchen in ganz ungewöhnlicher Farbe…
…und noch mehr Farbtöne – unten rechts

Unser Gärtnerherz hüpft hoch und gleich nochmal, als wir ankommen im wunderschön angelegten, direkt an der Bibliothek gelegenen Bryant Park.

Goethe ist auch dabei, direkt am Karoussell
TREASURES – Sehr kurzweilige kleine Ausstellung. Das alte Telefonhäuschen haben wir im Keller gefunden.

Nachdem wir die Ausstellung besucht haben und das Haus noch einmal in all seiner Pracht auf uns wirken haben lassen, geht es wieder in südliche Richtung, zu Fuß? Selbstverständlich! Unser Tagesschnitt liegt bei 18 Kilometern.

Greenwich Village mit dem Washington Square Park ist unser Ziel. Diese Ecke ist geprägt von meist recht hübschen, englisch anmutenden  Wohnhäusern mit Feuerleitern an der Fassade. Viele Gallerien, die wir am Abend zum offenen Gallerie-Donnerstag besuchen wollen, und kleine unabhängige Läden haben sich hier angesiedelt.
Am Washington Square Park tobt das Leben, viel Musik und Strassenkunst, fliegende Händler, aber leider auch eine deutliche Drogenszene.

Ein sympathischer Stadtteil…
… auf dem Weg zum 9/11 Museum

Auf dem Plan steht vorher noch der Besuch des Ground Zero Museum und Memorial. Wir haben Tickets zu 3:30 Uhr gebucht und damit glaubten wir, die Ausstellung gut bewältigen zu können. Das klappte tatsächlich nur, weil wir viele Bereiche nicht oder nur sehr oberflächlich beguckt haben: z.B. die Videos von Angehörigen der Opfer.

Impressionen vom und im Museum. In einem Großteil der Ausstellung darf nicht fotografiert werden.

Erschüttert und fassungslos. Das wird wohl für immer die Reaktion auf 9/11 sein. Wir sind völlig mit den Nerven fertig, als wir nach 1,5 Stunden wieder aus der Ausstellung kommen.

Kein Sinn mehr für die Gallerien. Wir gehen nur noch kurz um die Ecke zur Wall Street und zum Bowling Green und fahren mit der Underground zurück zum Hotel.

Bowling Green an der Südspitze Manhattans – mit Bulle und der ursprünglich gegenüber positionierten Statue des furchtlosen Mädchens.
Heute schaut das Mädel auf die NY Stock Exchange, erinnert an Frauenrechte.

Satt sind wir von unserem Mittagessen im Halfpint sowieso noch bzw ein kleiner Schlenker übers EATELY und wir sind für den Abend versorgt.

Und täglich grüsst das Empire State…

Begeisterung an jedem Abend und jedem Morgen, unglaublich wie zeitlos schön das Gebäude bei unterschiedlichstem Licht ist.

Richtung Norden, das erste Ziel ist die National Library. Und auch dieses Gebäude ist ein Traum. Wir sind direkt zur Öffnung dort, schlendern erst Mal durch die Flure, schauen in die verschiedenen Leseräume. Schnappatmung!! Die Ausstellung TREASURES ist leider erst morgen geöffnet. Das macht aber gar nichts, an diesen Ort kommen wir sehr gerne zurück.

Unser Plan heute ist ein Spaziergang durch den Central Park und der Weg dorthin ist mit der Entdeckung von Blumenhändlern in den Seitenstraßen der 5th Avenue gespickt. Unsere Handys glühen vom vielen Fotografieren…

In dem Laden links dürften es beleibte Personen schwer haben

Wir schauen uns das Rockefeller Center und die Radio City Music Hall im Hellen an, bevor wir dann weiter Richtung Park laufen.

Wunderschöne Art Deco und ein bisschen Kunst

Jetzt brauchen wir dringend etwas zu Essen. Hier – südlich des Parks – gibt es viele Ketten; nix worauf wir Lust haben. Bis wir an einem kleinen Italiener mit „Kunst“ halt machen, der zwar nicht ganz so einladend aussieht, aber wir brauchen jetzt Energie und Wärme…

Und siehe, es war SUPER! „Don’t charge a book by its cover.“

So lassen wir uns viel Zeit fürs Essen, mit dem schönen Nebeneffekt, dass die Temperaturen weiter steigen und sich die Sonne immer mal wieder zeigt (eigentlich sollte es regnen). Jetzt schlendern wir ganz beseelt in den Park und die Handykameras sind im Dauereinsatz.

Das Karusell, Bethesda Terrace, Belvedere Castle
Blick vom Belvedere Castle
Die Bow Bridge
Alice im Wunderland und das Monument der Frauenrechtlerinnen
Great Lawn
Blick nach Downtown in südöstliche Richtung

Am Nachmittag klart das Wetter immer mehr auf und lässt uns hoffen für unsere heutige Buchung eines Sundowner Tickets für die Aussichtsplattform im One Vanderbilt. Der Wolkenkratzer wurde im Oktober 2021 eröffnet, befindet sich an der 42nd Street und ist in dieser Gegend das höchste Gebäude. Auf unseren Hotel-Zimmeraussicht-Fotos ist es links vom Empire State zu sehen – mal blau, mal weiß beleuchtet.

Was soll ich sagen? When Angels travel!

… wir haben so viele Fotos…
Aber da wir beide Empire State Fans sind, kommt hier nur eine kleine Auswahl von Fotos in südlicher Richtung & das Chrysler Building im Osten (l.u.)
Kunst&Spiel von Kenzo in der zweiten Etage der Plattform

Das kann jetzt zwar nicht mehr getoppt werden, aber würdig abgerundet mit einem kurzen Besuch der Grand Central Station.

Wir sagen Gute Nacht mit einigen Fundstücken des Tages.

Und weiter geht’s

Good Morning Sunshine!

…denn unsere Liste und die Wege in der Stadt sindist lang. Inzwischen ist auch die Subway in den Genuss unserer Gesellschaft gekommen. Aber von Anfang an: Unser zweiter Tag empfängt uns wieder mit Sonnenschein und eisigen Temperaturen – lange Unterwäsche ist dankenswerter Weise im Gepäck bzw. an der Frau.

Schöner Kontrast in Baustilen

Gut gerüstet sind wir auf unserem Weg zum Highline Park, den wir vom nördlichen Ende aus erlaufen wollen. Um dorthin zu kommen geht’s den Broadway entlang bis zum Times Square und dann in westliche Richtung.

Vorbei am Macy’s, dem Kaufhaus, das jährlich die grosse Thanksgiving Parade veranstaltet. Und im Frühjahr die Spring Flower Show…nur leider erst ab 11 Uhr öffnet und damit zunächst nur von außen beguckt werden kann.

Times Square in Sicht…

Also weiter – zügig marschieren wir, damit uns warm wird. Die Highline ist gut besucht – bei anderen Temperaturen würde das kein entspannter Spaziergang sein, denn stellenweise ist der Park wirklich sehr schmal.

Einfach ins Gleisbett gepflanzt – super!
Architektur am Highline Park – rechts oben ein Gebäude von Zaha Hadid

Ende ist im Meatpacking District, der uns wieder mit einer ganz anderen Architektur und Atmosphäre empfängt: grosse Lagerhäuser und breite Straßen.

Meatpacking: Auch eine Gegend mit viel Kunst
Streiflichter in Manhattan
So kann es auch in der UBahn aussehen…

Eigentlich…tja, shit happens, wollten wir doch die Staten Island Ferry nehmen und hatten Tickets fürs Alice Austen House…aber die Rechnung ohne einen ungewollten Umweg über Brooklyn gemacht. So sind wir – zurück in Manhattan – kurz eingekehrt und dann hurtig ins Hotel, umziehen für unser Konzert in der Radio City Music Hall.

Die Hall ist ein Art Deco Traum und das Konzert einfach nur toll: Snoh Aalegra.

Wir laufen beseelt ’nach Hause‘.

Day 1

Und täglich grüsst das Empire State – zeitlose Eleganz, an deren Anblick wir uns nicht satt sehen können und wir verleihen schon jetzt die Trophäe ‚meistfotografiertes Motiv‘.

So starten wir in diesen ersten Tag mit Aufnahmen aus unserem Hotelzimmer und freuen uns unbändig, hier zu sein.

Früh war’s…
Auf dem Weg nach Süden, kurze Hundebegegnung
Schönes und schreckliches am Wegesrand, das Copper Union Building u.r.

Unser Plan heute führt uns nach Süden ins Tenement Museum, Geschichte zum Anfassen, etwas, was die Amerikaner wirklich sehr gut beherrschen. Das Museum befindet sich in einem Wohnblock in der Lower East Side. Ein denkmalgeschütztes Haus, in dem die Einwanderergeschichte von Familien aus der alten Welt nachgezeichnet wird. Wir haben uns die Rogarshevskys, später Rosenthals ausgesucht, eine Familie mit sechs Kindern, die 1901 über Hamburg aus Telsh, Litauen, eingewandert war und lernen sie bzw ihr Leben und Arbeiten direkt in ihrem alten Appartement näher kennen.

Küche/Badezimmer (&Schlafzimmer der Mädchen), Schlafzimmer der Eltern, Wohnzimmer (&Schlafzimmer der Jungs, die mit dem Kopf auf dem Sofa und den Füssen auf Stühlen liegend schliefen)
Lower East

Danach sind wir angefüllt mit Wissen aber leer im Magen. Wir stellen fest, dass die Lower East keine schlechte Ecke ist, um das zu ändern. Denn wir landen im Dudleys und sind völlig beseelt vom Essen, der Atmosphäre und dem Design. Aber seht selbst…

So schön!
97 Orchard Street – Museum und Umgebung

Danach geht’s weiter durch Chinatown zur Brooklyn Bridge. Es ist zwar sonnig, die Temperaturen sind so eisig, dass teilweise die Finger zu kalt sind, um den Auslöser zu betätigen. Das tut unserer guten Laune bei all dieser architektonischen Schönheit aber überhaupt keinen Abbruch.

Unsere Zeit auf der Brücke ❤

Aufwärmen scheint allerdings eine sehr gute Idee und so laufen wir Richtung Ground Zero und wärmen uns erst einmal im neuen Bahnhof Oculus an der Fulton Street auf. Erneut landen wir in einem EATALY; Kaffee und Cannoli wecken unsere Lebensgeister und wir sind bereit für den Rückweg ins Hotel.

Oculus und One World Trade Center

Wir sind platt…

City of Dreams

Wir starten heute in unseren vierten Tag und schon jetzt ist uns klar, dass wir nicht alle unsere Pläne verwirklichen können. Die Stadt hat uns voll im Griff – grosse Begeisterung über all ihre Facetten, an jeder Ecke will etwas entdeckt und im Zweifel fotografiert werden.

Aber zurück zum Anfang. Sonntag sind wir nach einem sehr komfortablen Flug pünktlich am JFK angekommen, Immigration war einfach und lag sehr zügig hinter uns und auch unser Transfer nach Manhattan hat super geklappt. Wir erfahren von unserem Fahrer, dass Masken nur noch im Nahverkehr getragen werden müssen.

Kein schlechter Start also für unsere Zeit im Big Apple! Unser Hotel liegt in Chelsea und damit mittendrin. Wie großartig die Entscheidung dafür war, wird uns vor Augen geführt, als wir unser Zimmer betreten. Die Aussicht ist im wahrsten Wortsinn atemberaubend und wir können uns an ihr nicht satt sehen.

Unsere Aussicht am Nachmittag

Nachdem wir eine Weile mit Technikproblemen unserer Handys gekämpft haben, machen wir uns auf den Weg, unsere Nachbarschaft zu erkunden. In südöstlicher Richtung liegt eines der ikonischsten Wahrzeichen NYs, das Flatiron. Leider derzeit mit Gerüst, aber trotzdem ein beeindruckend schönes Gebäude.

Unschwer zu erkennen, dass uns die Stadt mit relativ gutem Wetter empfangen hat, die Sonne hat allerdings eisige Temperaturen im Gepäck – temporären Schneegriesel inklusive…

Ein kurzer Besuch bei Barnes&Noble am Union Square musste daher schon als kurze Aufwärmstation sein. Und Spaß und gute Laune machen Bücher ja sowieso immer!

Der Laden macht leider zu wenig aus seinem großartigen Erbe…

Hungrig und übermüdet sind wir einfach nur froh, dass wir auf unserem kurzen Spaziergang das EATELY und damit Italien in NY entdeckt haben. Auf dem Rückweg dort im MILANO eingekehrt und alle Vorzüge dieser multikulturellen Stadt genossen.

So schön… und lecker!

Noch ein paar nächtliche Eindrücke und dann: Good Night America, wherever you are.

Countdown

…mal wieder!

Nach genau zwei Jahren haben wir erneut viele Wünsche und Buchungen im Gepäck, Aufregung macht sich breit, Wettervorhersagen werden inzwischen täglich gecheckt und der morgendliche Coronatest sorgt für zusätzlichen Thrill.

Vorfreude – eher gedacht als ausgesprochen – leicht paranoid oder abergläubisch – es soll doch keinesfalls schief gehen🤞

Heute sind wir 4 Tage vorm Start und die Listen noch lang. Ein abgearbeiteter Punkt betrifft die Reaktivierung dieses Blogs.

See you!

So Long DC…

Unsere Zeit hier ist verflogen – wird aber sicher noch nachwirken. Auch am letzten Tag sind wir durch die Stadt gewandert. Ohne einen nochmaligen Besuch des Tidal Basins und des Blütenmärchens konnten und wollten wir nicht von DC Abschied nehmen. Und hier sind unsere letzten Eindrücke einer Stadt, die wir beide schon allein wegen der Fülle an fantastischen Museen noch einmal besuchen wollen.

Einfach ein Traum – Blütenpracht am Tidal Bassin.

Ein Nachtrag noch zu unserer Hinfahrt: Wir haben den Amtrak genommen – meine erste und auch für diesen Aufenthalt einzige Zugfahrt in den Vereinigten Staaten. Und auch hierfür gibt’s eine ganz klare Empfehlung. Sinn macht das aber tatsächlich nur für „Kurzstrecken“ – außer frau ist Eisenbahnfan und das der Inhalt der Reise. Auch wenn die Fotos von Panoramazügen toll aussehen, wäre ich dafür dann doch nicht gemacht (Ungeduld + Bewegungsdrang).

Das ging wirklich verdammt schnell- in 0,Nix von N.Y. nach D.C.!

Neben dem Regierungsviertel haben wir uns erneut durch das Dupont Viertel nach „Foggy Bottom“ (und Achtung: Spoiler-Alarm – so benannt aufgrund seiner Lage in einer nebligen Senke) mit dem Potomac als Grenze im Westen aufgemacht. Offensichtlich verfügt dieser Stadtteil schon immer über eine besondere Anziehungskraft, war er doch schon von Beginn an Siedlungsschwerpunkt für Fabriken.

Die „Homies“ nennen ihre Stadt wirklich DC – einfach praktisch veranlagt – das gefällt uns 👍

Gegründet wurde der ursprünglich „Hamburgh“ genannte Stadtteil von einem Deutschen, Herrn Funk. Und weil „der Deutsche“ seiner Tradition treu bleibt, gab’s dort unter anderem – na? Klar: Brauereien. Das führte sogar zu einem >Foggy Bottom Ale<. Leider inzwischen alles Geschichte. Eine, die man aber dank des Heurich House Museum im ehemaligen Brewmasters Castle sehr gut nachvollziehen kann.

Das letzte Bier aus dieser Brauerei gab’s übrigens 2006. Noch ein paar Worte zum Gründer und seinem Schlösschen. Erbaut zwischen 1892 bis 1894 zeigte dieses Gebäude der Welt: Der 1866 erst 24jährige Auswanderer und seine Nachfahren haben ihre Möglichkeiten genutzt und es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu Reichtum und Ansehen gebracht! Das Haus ist gepackt mit prachtvoller Möblierung aus diversen Epochen (zum Teil aus Deutschland importiert), damaliger neuester Technik und extrem komfortabel (z.B. offene Kamine in jedem Zimmer) ausgestattet. Offensichtlich ist auch das kulturelle/musikalische Interesse der Familie recht hoch. Im Haus gibt es auf dem interessant bemalten Steinway inzwischen auch Konzerte renommierter Künstler zu hören.

Das haben wir dann aber leider nicht geschafft… Interessanter Fakt: Auf dem Gelände gibt’s jedes Jahr einen Christkindlsmarkt mit Glühwein. Dort befindet sich auch das Carriage House (erinnert doch sehr an den Film „Sabrina“, denn im Obergeschoss lebte der Chauffeur der Familie).

Und dann ist es Zeit Goodbye zu sagen: Unsere Zeit in DC ist zu Ende, der Flughafen und mit ihm unser nächstes Etappenziel New Orleans warten auf uns…

UNBEEINDRUCKT thront (innerlich bestimmt mit einigem Kopfschütteln ob des aktuellen Bewohners) Lincoln über allem.

Tag 2 – Wandern in der Stadt

Training ist angesagt, schließlich ist es nächstes Wochenende so weit und wir sind im Grand Canyon. Also Botten an die Füße und los. Wir marschieren von unserer Unterkunft – UNTERKUNFT: da fehlt noch ein Nachtrag, und der kommt hier.

Wir wohnen in Washington dank AirB&B in einer schnuckeligen Wohnung im Viertel Bloomingdale. Unser Host ist Syga >ein lekker man< (wie die Holländer so schön sagen). Supersympathisch und eine sprudelnde Quelle guter Tipps für unseren Aufenthalt. Von ihm kommt auch die Idee, die wir heute verwirklichen: Spaziergang nach Nordwesten, Pleasant Hill und Columbia Heights, zur Kathedrale und zurück über den Glover Archbold Park und das Dupont Viertel.

Es gibt eindeutig schlechtere Wohngegenden – wir können uns gar nicht entscheiden, in welchem der Häuser wir wohnen wollen…

Was soll ich schreiben? Erst einmal die reine Kilometer-Angabe, denn das war schon was: 17 km. – so weit die Planung auf dem Papier. Durchaus optimistisch und mit genügend Stopps für Essen und Trinken in unserer Vorstellung machen wir uns nach einem schönen Frühstück im umliegenden Café auf den Weg. Tja, die optimistische Route berücksichtigte natürlich weder unsere Umwege wegen schöner Häuser, besonderer Bäume oder einfach netter-aussehender Strassen, noch die Tatsache, dass auch wir mit unserem guten Orientierungssinn uns mal verlaufen 🤔 . Am Abend haben wir satte 26 km auf dem Tacho und können mit Fug und Recht behaupten, dass Washington hügelig ist. Und wir uns jetzt gut vorbereitet fühlen.

Die Kathedrale ist einfach ein Prachtbau – leider sind mir die Aufnahmen im Inneren nicht gut gelungen.
Aufnahmen aus dem tollen Landschaftspark – die Akelei links unten wächst hier wie Unkraut!

Jedenfalls haben wir einen wundervollen Einblick in diese Stadt gewonnen, die auf den ersten und auch den zweiten Blick das komplette Gegenteil von New York ist: Kein Hochhaus weit und breit. Es gibt eine etwas schräg anmutende Bauvorschrift hier: Die maximale Höhe eines Gebäudes bemisst sich aus der Breite der angrenzenden Straße plus 6,1 m –WHAT?!

Washingtons „Hochhäuser“: Links oben das Sun Trust (Bank); rechts oben Old Post Office (heute Trump Hotel) und unten das schöne Bauhaus-Beispiel ist die alte Greyhound Bus Station
Und schon wieder ein Viertel, in dem es schön, schön grün und trotz absoluter Innenstadtlage herrlich beschaulich ist: Dupont Circle (wahrscheinlich superbillige Wohngegend!)

Gott sei Dank sind die platten Füße nicht zu sehen – wir sind fast schon wieder „zu Hause“. Und fertig!!

Die mussten noch rein! Opossums haben wir leider nicht gesehen…

Washington – mon Amour

Ich gebe zu, das hätte ich nicht gedacht. Die Stadt beeindruckt mich doch sehr und das nicht nur (ja ja, aber auch!) wegen der Jahreszeit, in der wir sie besuchen: Frühling in Washington, das ist definitiv ein Volltreffer.

Dank des Tokioter Bürgermeisters, der 1912 auf die glorreiche Idee verfallen war, der Stadt rund 3000 Kirschbäume zu schenken, ist die Stadt im Frühling overcrowded! Welch geniale Geschenkidee!!!

Inzwischen gibt es darum ein großes Cherry Blossom Festival – nicht alles so, wie wir das lieben… Was uns gut gefällt? Neben der Blütenpracht sind das die Live-Bands, die an jeder sich bietenden Ecke aufspielen und die japanische „Streetfood“ – auch wenn Barbara Sushi immer noch kritisch sieht, hat sie jetzt doch einige Varianten gefunden, die sie für essbar hält 🤣.

Das könnte so auch in good old England aufgenommen sein (na ja – okay die Flagge…)

Überhaupt ist die Stadt ziemlich englisch geprägt – zumindest in einigen Stadtteilen, durch die wir uns ‚verlaufen‘ haben. Bis auf wenige gesetzte „musts“ hatten wir hier das Überraschungsmoment voll mit einkalkuliert und wurden reich belohnt.

Das Regierungsviertel haben wir uns natürlich auch in aller gebotenen Ernsthaftigkeit vorgenommen und die komplette Touri-Tour absolviert.

Gekriegt hat uns dann die Library of Congress: Die Idee für den Besuch hatten wir dank eines Artikels in der Frankfurter Rundschau über einen langjährigen Mitarbeiter des Hauses, ursprünglich aus Deutschland stammend, der dort die Abteilung Deutsche Bücher betreut.

Mehr als beeindruckender Lebenslauf!

Für sein Engagement für die Erinnerungsarbeit, denn Mr. Maier reiste immer wieder nach Deutschland um als Zeitzeuge in Schulen zu reden, verlieh ihm die Bundesrepublik 2019 das Bundesverdienstkreuz. Und ich danke meiner Schwester, dass sie mir den Artikel geschickt hat: Du bekommst das große Cora-Verdienstkreuz am Band! An dieser Stelle schon mal ein ❤DANKE❤ nach Hause!

Das Wissen der Menschheit: Die Library of Congress ist die grösste und wohl auch schönste Bibliothek der Welt.

Schönheit, die sprachlos macht und Schönheit, die dazu führt, dass wir fast einen ganzen Tag dort „verplempern“. Ganz dem Gebäude angemessen diskutieren wir die großen Fragen der Menschheit: Wie ist es möglich, dass der Mensch etwas so wunderbares wie dieses Gebäude erschafft und es gleichzeitig solch Abgründe wie Vertreibung, Kriege und Folter gibt – wo doch eigentlich genug für alle da ist…?

Und dann beschäftigen wir uns mit der ebenfalls wichtigen Frage, was wir in dieser wundervollen Stadt und bei diesen fast sommerlichen Temperaturen noch sehen wollen. Das beruhigende ist, wir haben noch fast zwei volle Tage Zeit…

Unser letzter Tag…seufz

Wo fange ich an, wo höre ich auf? Vielleicht erst mal einen Nachtrag von gestern. Habe ich doch leider, leider vergessen, die Fotos vom Empire State zu liefern. Ja, wir waren auch dort oben – New York aus der Luft kann süchtig machen. Zu jeder Tageszeit sind die Aussichten atemberaubend schön. Jedes Wetter zeigt diese großartige Stadt und ihre architektonischen Perlen auf neue Art – so als würde man die Welt aus einer anderen Perspektive sehen (kennt ihr vielleicht aus dem Film >8 Blickwinkel<?)

Das Chrysler: Baukunst, die den Namen verdient. Unten rechts endlich ein Blick auf Barbara 🤣

Hier jetzt unsere dokumentierte:

…und ich – natürlich waren wir tagsüber und zum Sonnenuntergang – Vorteil einer virtuellen Reise 😉

Und dann unser letzter Tag – wir seufzen uns durch die City, versuchen mit allen Sinnen zu speichern, was geht. Machen uns gegenseitig auf die noch so kleinen Besonderheiten aufmerksam (und wir sind beide wirklich gute Beobachter!). Viel Speicherarbeit für den Kopf und die Hoffnung, dass nicht alles flüchtig sein möge. Natürlich fotografieren wir auch wieder ALLES, wie die Kinder…

Danach zieht’s uns zur Brooklyn Bridge, wo wir uns Räder mieten (dank an den New York Pass). Wie cool ist das denn – jetzt fühlen wir uns endgültig „zu Hause“. Kurven über die Brücke und schauen uns ein bisschen im Stadtteil Brooklyn um. Was für eine Sicht auf Manhattan – wie im Film!

Unten seht ihr den Oculus (Bahnhof in Manhattan) von aussen – schlappe 4 Mrd Dollar…
V.l.n.r. Empire State, Oculus innen, unsere Radtour, aus dem Central Park

Auch schön und bunt – uns wird eine Graffiti-Tour gleich gratis mitgeliefert. Damit ist das Thema Besuch des MoMa aber wohl endgültig gelaufen…Aber dank der Fahrräder schaffen wir noch Ground Zero und das WT Memorial.

Trotz vieler Besucher absolut respektvolle Ruhe.

Unser Spaziergang führt uns erneut in den Garment District, denn dort geht heute die Tour des Tenement Museums um 12 Uhr los. Also kurzes Frühstück im Apartment um die letzten Reste zu verbrauchen, Kaffee auf dem Weg auf die Kralle (wenigstens im Papp-Becher ohne Plastikdeckel) und wir sind pünktlich dort. Unsere Gruppe ist gut gemischt – wir haben Teilnehmer aller Altersklassen aus allen Erdteilen dabei. Der Guide ist jung, männlich und sehr charmant. Er erklärt gleichermaßen amüsant wie kenntnisreich, wie sich das Leben zur Zeit der Einwanderwelle Anfang 1900 abgespielt hat – mit besonderem Blick auf die Kinder, die sich in erste Linie selbst überlassen waren (nicht immer mit ganz guten Ergebnissen: Bandenbildung etc.).

NEIN – wir waren NICHT shoppen!

Heute Abend wollen wir in unserer unmittelbaren Nachbarschaft noch mal richtig schön essen gehen. Spät zwar, aber was solls. Unser Amtrak geht morgen um halb elf – bis dahin müssen wir es in die Penn Station (mitten im Garment District) geschafft haben. Den Weg kennen wir ja schon. Bleibt dann also wirklich keine Zeit mehr…SEUFZ!